2. Juni 2008 in Schweiz
Bischof Kurt Koch wird die Firmung in der Kirchgemeinde Kleinlützel nicht selber spenden, da der Konflikt um den suspendierten Priester Franz Sabo ungelöst ist.
Solothurn (www.kath.net, sb)
Mit einem Brief an den Kirchgemeinderat Kleinlützel vom 23. Mai teilt Bischof Kurt Koch seine Entscheidung mit, zum Wohl der Firmandinnen und Firmanden nicht wie geplant am 15. Juni als Firmspender in die Pfarrei St. Mauritius zu gehen, die unter dem Konflikt um Franz Sabo leidet. Vom Kirchgemeinderat erwartet der Bischof nun ebenfalls einen notwendigen Schritt.
Zum Wohl der Firmandinnen und Firmanden hatte Bischof Kurt Koch seinen Brief an den Kirchgemeinderat nicht öffentlich gemacht. Mediale Emotionalisierung sollte die Firmungen nicht zusätzlich belasten. Auch sollte dem Kirchgemeinderat, der im Vorfeld mehrmals betont hatte, sich gleichsam um Frieden in der Pfarrei zu sorgen, die Möglichkeit erhalten, ohne Druck der Öffentlichkeit auf das Angebot des Bischofs zu reagieren.
Durch Indiskretion gelangten inzwischen doch Informationen an die Medien. Ebenso hat der Kirchgemeinderat drei Tage vor der Firmung eine Kirchgemeindeversammlung öffentlich angekündigt, bei der die Beendigung des Arbeitsverhältnisses zu Schwester Maria Romer traktandiert ist. Im Auftrag des Bischofs ist Schwester Maria Romer seit Jahrzehnten zuständig für seelsorgerliche Dienste in der Pfarrei. Dieses Vorgehen des Kirchgemeinderates kann unter keinen Umständen als Zeichen des Friedens verstanden werden, oder als Ermöglichung einer vom Konflikt befreiten Firmfeier.
Daher sieht sich das Bistum im Sinne der Transparenz dazu veranlasst, nebst Communiqué den vollständigen Brief an den Kirchgemeinderat zu veröffentlichen. Darin erwartet Bischof Kurt Koch nach dem Verzicht auf die persönliche Firmspendung vom Präsidenten der Kirchgemeinde, Martin Staub, auch einen klaren und notwendigen Schritt, um den Frieden in der Pfarrei St. Mauritius wiederherzustellen.
Der seit 2005 suspendierte Franz Sabo soll nicht mehr eigenmächtig zu Gottesdiensten eingeladen werden eine Kompetenz, die dem Kirchgemeinderat ohnehin nicht zusteht. In der römisch-katholischen Kirche ist für die seelsorgerlichen Dienste allein die pastorale und kirchliche Seite verantwortlich. In diesem Fall die erwähnte Schwester Maria Romer sowie Dekan Josef Lussmann.
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