Verkündigung braucht Zeugen

6. Jänner 2012 in Deutschland


Familienbischof Tebartz-van Elst sieht Vorbereitung zur Erstkommunion vor Problemen


Paderborn (kath.net/pm)
„Die Katechese mit Kindern kann ohne eine entsprechende begleitende Katechese mit Eltern kaum fruchtbar werden“, sagte Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst im neuen Bonifatiusblatt. Der Vorsitzende der Familien-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz sieht gravierende Probleme in der Vorbereitung von Kindern auf die Erstkommunion. Die Erstkommunionvorbereitung in der Kirchengemeinde sei zunehmend mit der Situation konfrontiert, das zu kompensieren, was in der Familie an Glaubenseinführung in den ersten neun Lebensjahren der Kinder nicht stattgefunden habe. Der Bischof von Limburg sieht darin eine wachsende Herausforderung für die Kirchengemeinden. Er betont: „Die Verkündigung und Vermittlung unseres Glaubens braucht zuerst Zeugen und nicht Strukturen.“ Nur was von Eltern praktiziert werde, habe eine nachhaltige Chance von Kindern aufgenommen und gelebt zu werden.

Die neue Ausgabe des Bonifatiusblattes beschäftigt sich unter dem Titel „Trau dich zu glauben“ mit der Glaubensvermittlung an Kinder vor der Erstkommunion. Die Zeitschrift des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken greift damit ein Thema auf, das bundesweit katholische Christen beschäftigt: Erstkommunionunterricht ist mittlerweile für viele Kinder keine Hinführung zum Sakrament mehr, sondern Erstverkündigung im Glauben. Diese Situation bringt neue Anforderungen an die Kirchengemeinden mit sich.

Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken setzt sich mit seiner Arbeit für die Glaubensweitergabe an Kinder und Jugendliche in der Diaspora ein. Das Spendenhilfswerk unterstützt Initiativen in Regionen, in denen Katholiken in einer Minderheitensituation ihren Glauben leben. Es nimmt sich zudem neuer Diaspora-Situationen katholischer Christen in Deutschland und einer neuen missionarischen Pastoral an.

Im Interview mit dem Bonifatiusblatt stellt sich Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst außerdem die Frage, ob genügend qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher bereitstehen, um Kindertageseinrichtungen in kirchlicher Trägerschaft ein unverwechselbares katholisches Profil zu geben. „Es wächst die Sorge, ob alle derzeitigen Einrichtungen gehalten werden können“, sagte der Vorsitzende der Familien-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz. „So wichtig es für Kirche ist, im Bereich der Kindertagesstätten weiter präsent zu sein, so sehr stehen wir in der Herausforderung, für profilierte Trägerschaften zu sorgen“, betonte der Limburger Bischof.

(C) Foto: Bistum Limburg


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