11. Oktober 2020 in Spirituelles
Gedanken von Stefan Fleischer
Linz (kath.net)
Als "Verteidiger des Primats des Allerhöchsten" bezeichnete unser Heiliger Vater jüngst den Propheten Elija. Ich hatte diesen Ausdruck bisher noch nie gehört. Aber er gibt das wieder, was in der Kirche von heute mehr denn je fehlt, den Mangel an Bewusstsein für die ganze Größe und Herrlichkeit Gottes und demzufolge für unseren Auftrag, ihn, den dreifaltig Einen, als unseren Herrn und Gott in Wort und Tat und nicht zuletzt mit unserem ganzen Leben zu verkünden?
Was mich in diesem Zusammenhang noch interessieren würde: Wie rechtfertigt eigentlich die heutige Theologie und Verkündigung den Vorrang, welche sie dem irdischen Heil gegenüber dem ewigen gewährt? In der Schrift habe ich (als Nicht-Exegete) bisher nichts in diese Richtung gefunden. Im Gegenteil. Die Menschen liefen dem Herrn davon als sie merkten, dass er - trotz wunderbarer Brotvermehrung - nicht fähig oder bereit war, ihnen die Sorge um das irdische Brot abzunehmen, sondern ihnen (nur) die Speise für das ewige Leben schenken wollte, sein Fleisch und sein Blut. Petrus und die anderen Jünger blieben bei ihm. Sie hatten begriffen: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“ (Joh 6,68)
Haben wir noch Worte des ewigen Lebens? Wäre nicht das jene Verteidigung des Primats des Allerhöchsten, welche uns allen aufgetragen ist, und an welche uns unsere Hirten - ebenfalls in Wort und Tat - immer wieder erinnern sollten?
Von Stefan Fleischer
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