11. April 2023 in Kommentar
„Es bräuchte ein paar mutige Leute, die kath.net einfach in die Schranken weisen“ - Wie Bischof Glettler auch vor Ostern im Hintergrund nochmals alle Kritiker seines Schweinherz-Bildes attackierte, alles im Namen von "Versöhnung"? - Von Roland Noé
Innsbruck (kath.net/rn)
„It’s not over!“ Mit diesen Worten kann man den Zustand rund um den Innsbrucker Bischof Herman Glettler und sein umstrittenes Schweineherz-Fastentuch bezeichnen. Denn einsichtig zeigte sich Glettler bis heute nicht. Seine Worte von der Versöhnungsbereitschaft ließ er zwar fast täglich kommunizieren, im Hintergrund agierte aber völlig anders. „Leider auch den Geist von Verleumdung und Diffamierung stark gespürt. Jeder Mensch trägt Verantwortung, welchem Geist er Raum gibt“, behauptete er auf Instagram und stellte sich als „armes Opfer“ dar, der nichts gemacht habe.
Glettler, der aufgrund von Protesten von ganz normalen Katholiken sein Pseudokunst-Bild ein paar Tage früher als geplant abhängen ließ, kämpfte auch in den Tagen vor Ostern weiterhin für die Anerkennung seines „Schweineherz-Bildes". Kritik duldet er nicht, Kritiker versucht er sogar mundtot zu machen und diese via „kathpress“ als „Traditionalisten“ zu verunglimpfen. Eine Lokalzeitung aus dem Tiroler Raum, in dem ein bekannter Priester aus Erzdiözese Salzburg Glettler in einem Leserbrief (!) sachliche Kritik geübt hat, wurde vom Bischof nervös unter Druck gesetzt. „Ich hoffe, dass in Ihrer Zeitung relativ zeitnah eine objektive Darstellung betreffend die diesjährige Kunstinstallation in der Innsbrucker Spitalskirche…“
Sogar am Palmsonntag – wenige Stunden nach seinem medial groß gefeierten „Tag der Versöhnung“ – hatte Glettler offensichtlich nichts Besseres zu tun, als erneut die Unterzeichner einer CitizonGo-Petition in einem Schreiben anzugreifen und gleichzeitig zu behaupten, dass CitizenGO angeblich mit dieser Kampagne so ziemlich alle „selbstgewählten Werte“ verletze. Glettler versuchte dann auch Bettina Rahm, eine gläubige fünffache Mutter aus Salzburg, in ein schlechtes Eck zu rücken und die Unterzeichner mit „Sie benötigen ein Feedback über die Qualität Ihrer Arbeit“ gegen sie aufzuhetzen. Bettina Rahm ist übrigens die Initiatorin der Unterschriftenaktion.
In dem kath.net vorliegenden Schreiben meinte er zwar am Beginn, dass es ihm Leid tue, wenn er „religiösen Gefühle“ verletzt habe. Doch dann behauptet er, dass die „Empörung der Gläubigen“ nur einer „Skandalisierung einschlägiger Online-Medien“ geschuldet sei. Mit „Ist es wirklich zu viel, wenn in einer von 400 Kirchen in Tirol für die 40 Tage der Fastenzeit ein heutiges Kunstwerk hängt?“ zeigte sich Glettler noch immer völlig uneinsichtig und meinte lapidar, dass sich ja Niemand, der es nicht möchte, ich mit der Fotoarbeit auseinandersetzen müsse. „Und die Rede von obszöner Kunst ist eine echte Verleumdung“, erklärt Glettler und behauptete im Zusammenhang mit dem Bild und der Frage, ob ein Kondom zu sehen sei, wahrheitswidrig, dass alle bisherigen Klarstellungen bisher ignoriert wurden.
Zur Erinnerung: kath.net hatte am 29. März – das heißt einige Tage zuvor – nach einer kath.net-Anfrage diese Klarstellung von Glettler und dem Künstler gebracht. Dass Glettler zuvor kath.net-Anfragen einfach nicht beantwortet hat, erwähnt der Bischof von Innsbruck nicht.
Zurück zur kath.net. Auch uns wollte der Bischof in den Tagen vor Ostern subtil unter Druck setzen. In einem kath.net vorliegenden internen Schreiben des Bischofs versuchte der „Bischof der Versöhnung“, als der er sich gerne medial verkaufen möchte, im Hintergrund Menschen gegen kath.net aufzuhetzen „Es bräuchte ein paar mutige Leute, die kath.net einfach in die Schranken weisen.“, schreibt Glettler. Dann behauptet der Bischof, dass kath.net eine „Skandalisierung“ und „Verleumdung meiner Person“ nach der nächsten brächte und er sich nicht selbst verteidigen könne.
Diese Zeilen konnte wir übrigens besser einordnen, als es kurz vor Ostern gleich drei Versuche der Einflussnahme auf kath.net von vermeintlichen oder "mutigen" kath.net-Freunden gab. „Treffen wir uns wieder einmal, ich lade Dich zum Essen ein.“ „Ja, gerne“, so „Freund 1“, ein Promi-Katholik aus Österreich, gegenüber kath.net. Im Endeffekt stellte sich raus: Es ging beim Essen um Glettler und um sonst nichts. „Bitte schreibts nichts Negatives mehr über den Bischof Glettler. Der ist doch so ein guter Bischof“, war die große Bitte. und dann der Vorwurf „Ihr habt es jetzt geschafft, dass Glettler vermutlich jetzt nicht mehr Erzbischof von Wien werden wird.“ „Der Bischof ist mein Sponsor, bitte schreibt doch nichts Negatives über ihn“, war dann Versuch von „kath.net-Freund Nr. 2“, einer gläubigen Künstlerin aus Salzburg. Schließlich meldete sich auch ein Mitglied der Tiroler Medjugorje-Bewegung und versuchte krampfhaft das Bild und Glettler irgendwie zu verteidigen und ähnlich wie Glettler in Täter-Opfer-Umkehr diejenigen als die Bösen hinzustellen, die das Bild kritisieren. Dass die Muttergottes von Medjugorje jetzt ein Schweinherz in der Kirche verteidigen würde, war uns bis jetzt nicht bekannt. Wir werden die Zuständigen von Medjugorje gerne bei unserer nächsten Pilgerfahrt im Oktober dazu befragen, was sie zu dem Bild sagen. Aber wie meinte doch der Bischof von Innsbruck auf Instagram vor Ostern „Höchst unterschiedliche Kirchen und Vögel in letzter Zeit erlebt“ – Wie recht er doch hat ;-)
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P.S. Es sei noch kurz zu erwähnen, dass wir natürlich bei klar offensichtlichen Missständen in einer Diözese auch in Zukunft nicht schweigen werden, weder bei Bätzing noch bei Glettler und auch nicht bei anderen Bischöfen.
VIDEOTIPP zum Thema Kunst - Why Beauty Matters - BBC-Film von Roger Scruton
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