27. Februar 2024 in Deutschland
Die Bischöfe sollten sich auf ihren Auftrag konzentrieren, sagte der stellvertretende Bundessprecher der AfD zur Erklärung ‚Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar’ der DBK.
Berlin (kath.net/jg)
Stefan Brandner, stellvertretender Bundessprecher der Partei Alternative für Deutschland (AfD), hat den katholischen Bischöfen hinsichtlich ihres neuen Grundsatzpapiers zum Umgang mit Rechtsextremismus wörtlich „billige Wahlkampfmanöver“ vorgeworfen, berichtet domradio.de.
Die katholischen Bischöfe Deutschlands hatten im Rahmen der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am 22. Februar in Augsburg einstimmig eine Grundsatzerklärung beschlossen. In dem Papier mit dem Titel „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ wird die AfD namentlich genannt und als für Christen unwählbar bezeichnet. Die deutschen Bischöfe haben damit erstmals eine im Bundestag vertretene Partei als nicht wählbar erklärt.
Brandner warf den Bischöfen vor, sie hätten damit ihren Auftrag missachtet. „Die Kirchenfürsten sollten sich daran erinnern, wofür die katholische Kirche seit etwa zweitausend Jahren steht. Und das war bestimmt nicht, auf ehrlichen, unbequemen Bürgern herumzutrampeln“, sagte er wörtlich.
Georg Bätzing, der Vorsitzende der DBK, wiederholte die Position der Bischöfe beim Abschluss der Vollversammlung. Wörtlich sagte er: „Wir halten für Christinnen und Christen diese Partei und alle rechtsextremistischen, rechtspopulistischen Parteien für nicht wählbar.“ Wer rechtsextreme Parolen verbreite, insbesondere Rassismus und Antisemitismus, könne in der Kirche weder haupt- noch ehrenamtlich mitarbeiten, fuhr er fort. Die Stimmabgabe bei der Wahl bleibe aber eine persönliche Gewissensentscheidung, betonte Bischof Bätzing.
Die Bischöfe würden in eine „Polithetze gegen die einzige Opposition einstimmen“, kritisierte Brandner, der nach eigenen Angaben letztes Jahr aus der katholischen Kirche ausgetreten ist.
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