Die Eucharistie – Mein Weg zum Himmel

24. August 2024 in Buchtipp


Carlo Acutis verbreitete den christlichen Glauben im Internet. Im Alter von 15 Jahren erkrankte er an Leukämie und verstarb. Papst Franziskus hat ihn 2020 seliggesprochen. Leseprobe 4 des Buches „Die Eucharistie – Mein Weg in den Himmel“.


Linz (kath.net)

Leseprobe 4

Carlo wurde nur wenige Tage vor seinem Tod krank (etwa zehn Tage zuvor), und niemand hätte sich vorstellen können, dass sich hinter einer scheinbar einfachen Grippe eine Leukämie des Typs M3 verbarg, die von allen Ärzten als die schlimmste Form der Leukämie betrachtet wird und kaum heilbar ist. Zunächst hielten jedoch sowohl die behandelnde Ärztin als auch ein befreundeter Arzt der Familie Carlos Krankheit für einen einfachen Mumps. Der junge Carlo war sich zu Recht nicht bewusst, dass er bald in den Himmel kommen würde. Seine Eltern erinnern sich daran, dass sie einige Tage vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus, als sie ihm in seinem Zimmer Gesellschaft leisteten, ihren Sohn sagen hörten: »Ich opfere dem Herrn alle Leiden auf, die auf mich zukommen werden, für den Papst und die Kirche, damit ich nicht ins Fegefeuer, sondern direkt in den Himmel komme.«

Vier Tage später stellte Carlo nach dem Aufwachen fest, dass er Blut im Urin hatte. Seine Mutter begann sich ernsthaft Sorgen zu machen und nach einem Telefongespräch brachte sie auf Anraten des Arztes eine Urinprobe sofort zu einem medizinischen Labor, damit nachgeprüft werden konnte, ob es sich tatsächlich um eine schwere Harnwegsinfektion handle. Die Ergebnisse der Untersuchung ergaben, dass alles in Ordnung war, aber es wurde nicht besser.

Am Sonntagmorgen trat eine schwere Asthenie [Kraftlosigkeit, Schwäche] auf und die Eltern beschlossen, Carlos alten Kinderarzt anzurufen, der ihnen riet, sofort in die Klinik zu kommen, in der er Chefarzt und die zufällig auch auf Blutkrankheiten bei Kindern spezialisiert war. Die Ärzte erkannten sofort den Ernst der Lage und es bereitete ihnen großen Kummer, die Nachricht seinen Eltern zu überbringen, die es bis zuletzt nicht glauben wollten, dass Carlo nicht mehr lange leben sollte. Einige Wochen nach Carlos Tod fand seine Mutter ein Video von ihm, das er zwei Monate vor seinem Tod aufgenommen hatte. Am Ende dieser Aufnahme sagte Carlo auf mysteriöse Weise: »Ich wiege 70 Kilogramm und bin zum Sterben bestimmt.« Wenn man sich die Dynamik der Ereignisse vor Augen führt, ist es nicht gewagt, davon auszugehen, dass Carlo mehr ahnte, als er zugeben wollte. In der Vergangenheit hatte es bereits einige Ereignisse gegeben, die Carlo vorausgesagt und die sich als wahr herausgestellt hatten.

Der Leiter der hämatologischen Abteilung der Klinik musste Carlo aufgrund der geltenden Gesetze in Italien mitteilen, dass er an Leukämie erkrankt sei und sich einer langwierigen Behandlung unterziehen müsse, um wieder gesund zu werden. Jahrelang war der Junge von seinen Eltern darauf verwiesen worden, das Leben auf der Erde als Durchgang zum Paradies zu betrachten, und in diesem Moment wurde ihm sicherlich klar, dass diese Krankheit zum Tod führen könnte. Nachdem der Arzt das Zimmer verlassen hatte, blieb er ruhig und gefasst und sagte zu seinen Eltern: »Der Herr hat mich ›wachgerüttelt‹!«

Als er nach ein paar Stunden in der Klinik ankam, wurde Carlo auf die Intensivstation verlegt, wo man ihm einen Kunststoffhelm aufsetzte, um ihm das Atmen zu erleichtern, aber das war sehr lästig, denn dadurch konnte er den Schleim nicht richtig aushusten. Dies verursachte ihm, wie er seiner Mutter anvertraute, eine große Qual. Seine Mutter durfte nur bis ein Uhr nachts bei ihm auf der Intensivstation bleiben, dann musste der Junge mit der Maschine allein bleiben. Er konnte nicht schlafen und wartete, bis seine Mutter am Morgen zurückkam, die die ganze Nacht mit Großmutter Luana im Krankenhaus verbracht hatte, um für jeden Notfall bereit zu sein.

Der Arzt, der sich um ihn kümmerte, verlegte ihn in das Krankenhaus San Gerardo in Monza, das für die Art der Leukämie, an der er erkrankt war, spezialisiert ist. Dieser Typ der Leukämie kann in Italien nur in drei Krankenhäusern behandelt werden kann. Seine Mutter und seine Großmutter mütterlicherseits durften dort mit ihm in seinem Zimmer schlafen, was für Carlo ein großer Trost war.

Im Krankenhaus spendete ihm ein Priester das Sakrament der Krankensalbung. Einige der Krankenschwestern und Ärzte, die Carlo in dieser Zeit begleiteten, erinnern sich mit großer Zuneigung und Bewunderung an ihn:

»Es war Jahre her, dass ich einen Patienten in diesem Zustand gesehen hatte, und ich fragte mich, wie er nicht über Schmerzen klagen konnte, da seine Arme und Beine geschwollen waren wegen der eingelagerten Flüssigkeit. Wenn man ihn fragte: ›Hast du Schmerzen?‹, antwortete er, dass sie erträglich seien. Der beeindruckendste Moment für mich war, als er aus der Radiologie zurückkam, wohin er auf einer Bahre transportiert worden war. Ich sagte zu ihm: ›Ich glaube, es geht dir besser‹, und er lächelte und öffnete seine Augen weit und sagte: ›Ja, es geht mir besser‹, und dann versuchte er, sich selbst zu helfen, um von der Bahre auf das Bett der Station zu kommen, damit wir nicht zu viel Mühe hatten.

kath.net Buchtipp
Die Eucharistie – Mein Weg zum Himmel
Biografie von Carlo Acutis
Von Nicola Gori
Geb., 176 Seiten
ISBN: 9783947931408
Preis: Euro 17,50


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