Der Lieblingsautor von Karol Wojtyla

3. November 2024 in Kultur


Der polnische Autor Henryk Sienkiewicz verfasste den Roman „Quo vadis“, der später auch verfilmt wurde.


Rom (kath.net) Päpste sprechen nicht unbedingt über ihre Lieblingsbücher. Johannes Paul II. gilt hier als Ausnahme. Als Literaturliebhaber sprach er schon am 22. Oktober 1978 in seiner ersten Predigt als Papst über einen seiner Lieblingsautoren – den polnischen Schriftsteller Henryk Sienkiewicz (1846-1916), wie "Aleteia" berichtet.

Einer seiner größten Erfolge war der Roman „Quo Vadis“, in dem es um die Christenverfolgungen unter Kaiser Nero geht. 1905 erhielt der polnische Autor, der auch unter dem Namen „Litwos“ publizierte, den Literaturnobelpreis. Sienkiewicz verfasste vorwiegend historische Romane, aber auch Bücher zu zeitgenössischen Themen.

Der Roman „Quo Vadis“ basiert auf der überlieferten Erzählung, dass Petrus während der Christenverfolgung durch Nero aus der Stadt Rom geflüchtet sei. Der Herr selbst habe ihn dann besucht. Petrus habe ihn gefragt: „Wohin gehst du, Herr?“ – „Quo vadis, domine?“ – Jesus habe ihm geantwortet: „Ich gehe nach Rom, um mich nochmals kreuzigen zu lassen…“ Das habe Petrus so berührt, dass er zurück nach Rom gekehrt sei, wo er schließlich gekreuzigt wurde.

Bei einer Vorführung der Verfilmung des Romans im Jahr 2001 kommentierte Johannes Paul II. die spirituellen Themen des Romans. „Quo vadis, homo?“, sagte er. „Junger Mann oder junge Frau, wohin gehst du? Gehst du zu Christus, oder gehst du andere Wege, die dich weit von ihm und von dir selbst wegführen?“

Der Obelisk, der früher im Circus stand und im 16. Jahrhundert in der Mitte des Petersplatzes übersiedelt wurde, sei „ein stummer Zeuge dieser tragischen und glorreichen Ereignisse“, bei denen Christen zu Tode gemartert wurden, von denen der Film „Quo vadis“ erzählt.  „Auf der Spitze des Obelisken thront das Kreuz, um uns daran zu erinnern, dass Himmel und Erde mit ihren Reichen und menschlichen Herrschaften vergehen werden, Christus aber niemals vergehen wird: Er ist derselbe – gestern, heute und in Ewigkeit.“


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