29. April 2025 in Weltkirche
Die Enzyklika ‚Fratelli tutti‘ sei ein Manifest, in dem mit Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit das dreifache Wertesystem der Freimaurerei zum Ausdruck gebracht werde, schreibt Luciano Romoli, Großmeister der Großloge von Italien.
Rom (kath.net/LifeSiteNews/jg)
Die Großloge von Italien der Alten, Freien und Angenommenen Maurer (AFAM) hat das Wirken von Papst Franziskus als „resonant mit den Grundsätzen der Freimaurerei“ gelobt.
„Die Großloge von Italien der AFAM schließt sich der weltweiten Anteilnahme anlässlich des Todes von Papst Franziskus an, einem Hirten, der mit seinem Lehramt und seinem Leben die Werte der Brüderlichkeit, der Demut und der Suche nach einem planetarischen Humanismus verkörperte“, schrieb Luciano Romoli, der Großmeister der Großloge in einer Stellungnahme, die am 22. April, einen Tag nach dem Tod von Papst Franziskus, veröffentlicht wurde.
Jorge Mario Bergoglio, der „vom Ende der Welt“ gekommen sei, habe die Kirche verändert und die „revolutionäre Lehre des hl. Franz von Assisi“ zurück in die Geschichte gebracht, fuhr Romoli fort.
Das Wirken von Papst Franziskus sei von einer „tiefen Resonanz mit den Prinzipien der Freimaurerei geprägt: die Zentralität der Person, Respekt für die Würde jedes Individuums, Aufbau eine Gemeinschaft der Solidarität und das Streben nach dem Gemeinwohl.“ Die Enzyklika „Fratelli tutti“ sei ein „Manifest“, in dem mit Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit das dreifache Wertesystem der Freimaurerei zum Ausdruck gebracht werde. Die Überwindung von Spaltungen, Ideologien und eindimensionalem Denken, um den Reichtum der Unterschiede zu erkennen und eine „in Vielfalt geeinte Menschheit aufzubauen“ sei das Ziel von Franziskus gewesen, welches auch die Großloge von Italien verfolge, schrieb Romoli weiter.
Franziskus habe Glaube und Vernunft als komplementäre Dimensionen der menschlichen Erfahrung miteinander verbunden. Sein Glaube sei in der Lage, Fragen zu stellen, heiße Zweifel und Dialog willkommen, wie es sich auch in der Initiationsmethode der Freimaurer zu finden sei, die auf einem Weg beruhe, der „frei vom Dogma ist“ und dessen Grundlage die unablässige Suche nach der Wahrheit sei.
Letzteres habe Papst Franziskus in den Mittelpunkt seines Pontifikates gestellt, gemeinsam mit der Sorge um den Planeten und einer auf der Menschenwürde basierenden Entwicklungsethik. Dies finde sich in der freimaurerischen Konstruktion des „Inneren Tempels“ wieder, die auf „Toleranz, Solidarität und Widerstand gegen Hass und Ignoranz beruht“. Die Pastoral von Franziskus habe dem entsprochen, schrieb Romoli.
Die Freimaurerei unterstütze das Engagement von Franziskus für eine „nachhaltige, gerechte und solidarische Zukunft“, wie sie in der „Franziskus-Wirtschaft“ und der Vision des „gemeinsamen Hauses“ zum Ausdruck komme.
Die Großloge finde sich auch in dem Aufruf von Papst Franziskus zu einem „planetarischen Bewusstsein“ wieder, das die Menschheit als Schicksalsgemeinschaft anerkenne. Sie ehre das Andenken an Franziskus, indem sie sich „für eine Ethik der Grenzen, für die Achtung des anderen und für den Aufbau eines Tempels“ einsetze, „der auf Solidarität, Gedankenfreiheit und universeller Brüderlichkeit beruht“, schrieb Romoli abschließend.
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