
Irans Präsident Ruhani hält sein Versprechen nicht5. August 2015 in Chronik, 6 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
US-Kommission: Die Lage für religiöse Minderheiten hat sich nicht verbessert
Washington (kath.net/idea.de) Der iranische Staatspräsident Hassan Ruhani hat sein Versprechen nicht erfüllt, das religiöse Klima in der Islamischen Republik zu verbessern. Vielmehr sei die Lage für Minderheiten in dem schiitisch regierten Land nach wie vor düster, schreibt der Vorsitzende der US-amerikanischen Kommission für internationale Religionsfreiheit, Robert P. George (Washington). Der 66-jährige Ruhani war im August 2013 Präsident geworden; er galt als politischer Reformer. Gleichwohl befinden sich nach zwei Jahren seiner Herrschaft der US-Kommission zufolge mindestens 350 Personen aus religiösen Gründen in Haft: etwa 150 sunnitische Muslime, mehr als 100 Anhänger der Bahai-Religion, rund 90 Christen und etwa ein Dutzend Sufis, die einer geistlichen Strömung im Islam angehören. Zu den bekanntesten christlichen Häftlingen zählen die evangelikalen Pastoren Behnam Irani und Saeed Abedini, der auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt. 
Bankkonten von Verfolgern einfrieren Besonders aggressiv gehen die iranischen Behörden gegen die Bahai vor. Vor kurzem seien Dutzende ihrer Geschäfte geschlossen worden, so die US-Kommission. Dadurch verarme die verfolgte Bahai-Gemeinschaft noch mehr. George fordert die US-Regierung auf, weiterhin öffentlich und auf höchster politischer Ebene die schweren Verstöße gegen die Religionsfreiheit im Iran anzusprechen. Es gelte auch, Druck auf die für die Verfolgung Verantwortlichen auszuüben, etwa indem man ihre Auslands-Bankkonten einfriere und ihnen Visa für die USA verweigere. Die seit 1998 bestehende unabhängige US-Kommission empfiehlt der Regierung in Washington Sanktionen gegen Länder, in denen die Religionsfreiheit schwer verletzt wird. Die Regierung muss den Empfehlungen aber nicht folgen. Besonders verfolgt: Bahai und ehemalige Muslime Von den 77,5 Millionen Einwohnern Irans sind 99 Prozent Muslime, meist Schiiten. Der Anteil der Sunniten wird auf bis zu zehn Prozent geschätzt. Die Bahai-Religion ist offiziell verboten, ihre etwa 300.000 Anhänger praktizieren ihren Glauben im Untergrund. Besonders hart verfolgt werden auch die mindestens 250.000 ehemaligen Muslime, die zum Christentum übergetreten sind. Dies ist nach dem islamischen Religionsgesetz Scharia verboten und kann selbst mit dem Tode bestraft werden. Ferner gibt es im Iran bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen.
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