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Belarus: Orthodoxe Kirche setzt regimekritischen Erzbischof ab

12. Juni 2021 in Chronik, 16 Lesermeinungen
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Erzbischof Artemij hatte Wahlfälschungen öffentlich kritisiert - Versetzung in den Ruhestand offiziell aus "gesundheitlichen Gründen".


Minsk/Moskau (kath.net/ KAP)

Die Russisch-orthodoxe Kirche hat einen regimekritischen Erzbischof in Belarus seines Amtes enthoben. Das Moskauer Leitungsgremium, der Heilige Synod, habe den Erzbischof von Grodno und Wolkowysk, Artemij (Kischtschenko) (69), aus "gesundheitlichen Gründen" in den Ruhestand versetzt, teilte die Kirche am Mittwoch in Moskau und Minsk mit. Damit sei man einer entsprechenden Bitte des belarussischen Exarchats gefolgt. Die Orthodoxe Kirche in Belarus hat eine gewisse Eigenständigkeit, gehört aber zum Moskauer Patriarchat, wo auch alle wichtigen Entscheidungen getroffen werden.

Erzbischof Artemij hatte im Sommer 2020 die Wahlfälschung zugunsten des autoritären Machthabers Alexander Lukaschenko verurteilt. Die Kirche dürfe nicht gleichgültig sein, hatte er gesagt. Die Verantwortlichen müssten "für all die Fälschungen, für den Betrug niederknien", so Artemij damals. Zu seinem Nachfolger ernannte die Kirchenführung den Bischof von Slutsk und Soligorsk, Antonius (Walentinowitsch) (40). Dessen Diözese wird nun wiederum interimistisch von Metropolit Wenjamin (Tupjeko), dem Oberhaupt der Orthodoxen Kirche in Belarus, geleitet.


Im November hatte sich die Orthodoxe Kirche in Belarus vom langjährigen Leiter ihrer Informationsabteilung, Erzpriester Sergej Lepin, getrennt, nachdem sich Präsident Lukaschenko öffentlich über regimekritische Äußerungen des Geistlichen auf dessen privater Facebook-Seite beschwert hatte. Der Geistliche hatte beklagt, dass Sicherheitskräfte einen privaten Gedenkort für einen offenbar durch Polizisten ums Leben gekommenen Mann zerstört hätten. "Wozu dieses satanische Stampfen auf Lampen und Ikonen", fragte er. Lukaschenko forderte dazu auf, gegen den Kirchenmann vorzugehen. Die Generalstaatsanwaltschaft verwarnte ihn anschließend.

Die Orthodoxe Kirche erhielt im November zudem ein Schreiben der weißrussischen Behörden, in dem sie vor Kritik am Regime oder regimekritischen Aktionen gewarnt wurde. Metropolit Wenjamin richtete in Folge auch ein entsprechendes Schreiben an Erzbischof Artemij, wie das Infoportal "belsat" unter Berufung auf den russischen Blogger und Publizisten Andrej Kurayeu berichtete. Nun waren aber scheinbar noch deutlichere Maßnahmen nötig.

Schon im vergangenen Sommer war das bisherige Oberhaupt der orthodoxen Kirche in Belarus, Metropolit Pawel, überraschend zurückgetreten. Das Leitungsgremium der Russisch-orthodoxen Kirche, der Heilige Synod, wählte darauf im September Wenjamin, bisher Bischof von Borisow und Marina Gorka, zu seinem Nachfolger.

 

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 SCHLEGL 13. Juni 2021 
 

@Richelius

Danke für die sachliche Korrektur zu Putin. Jedenfalls war er in der Firma KGB sehr weit oben! Weiter unten hat @ Totus tuus schon auf sein Gespräch mit einem polnischen Priester, der die ganze Skrupellosigkeit Putins aufzeigte, hingewiesen. Auch polnische Priester lesen hier mit.
Ich würde gerne hören, was zum Beispiel die polnische, oder die slowakische,oder die baltischen Bischofskonferenzen, (von der ukrainischen heiligen Synode möchte ich gar nicht sprechen)zu @ berger,@ cooperator veritatis @ Diadochus und deren krude Ansichten sagen würden?Schmeichelhaft wäre es sicher nicht!


1
 
 Richelius 13. Juni 2021 
 

@ Schlegl: Putin war nicht Chef des KGB. Er war Oberstleutnant. KGB-Chefs waren mittlere Generäle.
@ Putins Verteidiger: Sicher macht Putin vieles besser als die westlichen Regierungschefs. Ich warne aber davor, ihn deshalb als vertrauenswürdig einzustufen. Er ist ein skrupelloser Machtpolitiker.
Es ist ein altes Spiel des Teufels, seine Agenten in beiden Lagern zu haben. Es wird also vermutlich bald nur mehr die Entscheidung zwischen verschiedenen Terrorsystemen geben. (Rußland, Westen, China, Wahabiten…)


2
 
 SCHLEGL 13. Juni 2021 
 

@Diadochus

Wo Sie leben weiß ich nicht! Jedenfalls habe ich in Österreich IMMER in Kirche und Schule (Rotes Gymnasium!) gesagt, was die Lehre der Kirche ist. Angefangen von der Abtreibung, über Euthanasie und der Ehe, als UNAUFLÖSLICHER Gemeinschaft EINES Mannes mit EINER Frau! Weder in meiner früheren Jahren in meiner Pfarre im Ach18. Bezirk, noch im Stephansdom wurde ich deswegen attackiert, oder mein älteres Auto angezündet. Bei Facebook war ich niemals, weil mein Computerfachmann davon abgeraten hat.
Natürlich hat es grün-linke Lehrerkollegen gegeben, die mit mir keine Freude gehabt haben, aber das hat mich nicht gestört.
Das mit Putin und der Weihe Russlands an die Gottesmutter, ist ein Märchen!Da hätten ihn die orthodoxen Russen ordentlich gescholten!Wenn Sie den Papst ohnedies ablehnen, wie wäre es mit einem Umzug nach Russland?
Link unten lesen!

www.kath.net/news/75444


2
 
 Diadochus 13. Juni 2021 
 

@SCHLEGL

Sie sind mit der Zeit stehen geblieben. Die Demokratien des Westens sind in Wirklichkeit zu Diktaturen verkommen. Wenn Sie das System kritisieren, fliegen Sie flugs bei Facebook, YouTube usw. aus dem Kanal, riskieren Ihren Arbeitsplatz, riskieren die soziale Ächtung, riskieren, dass Ihr Auto angezündet wird. Die westlichen Politiker sind derart degeneriert, sodass es egal ist, wer regiert. Insgeheim wird die Welt von einer kleinen Elite regiert, nach deren Pfeife Sie tanzen müssen und Sie tun es. Sie haben verlauten lassen, dass Sie sich haben impfen lassen, erfüllen also ihren Plan. Putin ist gewiss kein Heiliger, seinen Widerstand gegen die westliche Einflussnahme kann ich aber gut verstehen. Meines Wissens hat Präsident Putin Papst Franziskus sogar gebeten, Rußland der Muttergottes zu weihen. Papst Franziskus, dem Sie die Stange halten, habe abgelehnt, er habe besseres zu tun.


3
 
 SCHLEGL 13. Juni 2021 
 

@berger/ @cooperator veritatis

Ich "erddreiste" mich,-um Ihre unmögliche Wortwahl zu zitieren-, als Priester der ukrainisch griechisch katholischen Kirche, der sowohl Russisch, als auch Ukrainisch spricht.Daher habe ich Zugang zu Quellen, die Ihnen verborgen sind. Ihre Unzufriedenheit mit der deutschen Bundeskanzlerin (durchaus verstehbar), treibt sie in die Arme eines ehemaligen Chefs des KGB, eines brutalen Machtmenschen.Wer in einer orthodoxen Kirche Kerzen anzündet und das Kreuz macht, ist deswegen noch keinen Gläubiger!
@ cooperator veritatis:Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen, aber Sie sind Opfer der russischen Desinformationspolitik, die der KGB- Chef Putin glänzend versteht. Das Attentat auf Johannes Paul II lief über den bulgarischen Geheimdienst, der die grauen Wölfe (Ali Agca)instrumentalisierte. Der Grund war die Unterstützung des Papstes für die polnische Gewerkschaft und die Destabilisierung der kommunistischen Diktatur in Osteuropa. Oder wollen Sie diese Verbrechen auch noch verteidigen?


3
 
 cooperatorveritatis 13. Juni 2021 
 

@Schlegl 3/3

...ohne Widerstand geschehen lassen. Merken Sie denn gar nicht, wie hinterfotzig und meiner Meinung nach auch vollkommen unchristlich der Westen gegenüber diesen Ländern agiert?

Das ist nicht nur meine Meinung sondern diese Auffassung wird auch vom katholischen Historiker Michael Hesemann vertreten, wie auch vom Schweizer Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser und vielen anderen.

Bitte belegen Sie Ihre Behauptung, hinter dem Attentat auf Johannes-Paul II. stecke der KGB.

Und bezüglich des westlichen Narrativs der Flugzeugentführung nach Minsk vom 23.05.21 lassen Sie uns doch die Ergebnisse der fact-finding-mission der UN- Zivil-Luftfahrtorganisation (ICAO) abwarten. Der bereits veröffentlichte Funkverkehr zwischen weißrussischen Fluglotsen und dem Flugkapitän gibt jedenfalls schon mal keinerlei Hinweise auf eine Entführung.


2
 
 cooperatorveritatis 13. Juni 2021 
 

@Schlegl 2/3

...massiven und hinterhältigen Einmischungen, wie sie seit mindestens 9 Monaten in diesen beiden Ländern geschehen.

Was würde die Regierung in Österreich (ÖVP und Grüne) sagen, wenn plötzlich Russland, verdeckt hinter dem Treiben hunderter von NGOs, politischer Stiftungen und Thinktanks in Ihrem schönen Land eine Bewegung und Elite pushen würde, die nicht eine der üblichen anderen Mainstreamparteien an die Macht zu bringen versuchte, sondern eine radikale neue, sagen wir sozial-patriotische Partei, mit dem Ziel zwar nicht die ganze Marktwirtschaft abzuschaffen aber doch die Schlüsselindustrien, die Banken, Fluglinien, Rüstungsbetriebe und große Digitalkonzerne zu verstaatlichen und zugleich auch noch in Bildungs-, Familien-, Gesellschaftspolitik u. anderen Feldern massive Umwälzungen in Gang zu bringen? Ich denke, diese Regierung und mit ihr die meisten Österreicher wären darüber nicht sehr erfreut. Die russische und die weißrussische Regierung sollen das umgekehrt aber alles...


2
 
 cooperatorveritatis 13. Juni 2021 
 

@Schlegl 1/3

Was ist für Sie das oberste Kriterium bei der Urteilsbildung über Sachverhalte z.B. in einem Staat: die Meinung von Bischöfen? Also wenn Shevtschuk oder ein anderer Oberhirte sagt, Putin und seine Administration sind schlecht u. sie gehören abgelöst und nicht nur das, sondern das ganze aktuelle russische
bzw. weißrussische Gesellschaftssystem gehört im Sinne westlicher Globalisten abgeschafft und letztlich durch die Herrschaft weniger Oligarchen abgelöst (das ist ja die Alternative, die in Wahrheit hinter den Protesten in Russland und Weissrussland lauert), dann ist das für Sie also der definitive Maßstab?

Tut mir leid, aber dieses Kriterium (Was sagt der Bischof?) ist für mich nicht ausreichend. Auch kann man Russland unter Putin nicht mit der Sowjetunion, womöglich noch unter Stalin, vergleichen. Ich sage überhaupt nicht, es ist alles Gold in Russland das glänzt (das ist es im Westen übrigens auch nicht). Aber es gibt überhaupt keinen Grund und keine Rechtfertigung für diese ...


2
 
 Totus Tuus 12. Juni 2021 
 

Putin und die Russische Kirche

Ich habe diese Woche mit meinem Priester, einem Polen darüber gesprochen und er meinte, obwohl Putin zB die Homoeehe verbietet und sich als Christ zeigt, ist es nur eine Machtdemostration. Er bleibt ein Kommunist. Und die russische Kirche ist MASSIV Antikatholisch Antirömisch. Leider ist der Westen so entchristianisiert das man in Putin den Retter sieht, aber das ist er definitiv nicht….


3
 
 berger 12. Juni 2021 
 

Schlegl

Was erdreisten Sie sich? Putin ist ein zutiefst gläubiger Mensch. Ganz im Gegensatz zu Frau Merkel.


2
 
 SCHLEGL 12. Juni 2021 
 

@cooperatorveritatis/ und Däumlinge runter

Ist es Ihnen eigentlich bewusst, dass Sie hier in einem KATHOLISCHEN Forum schreiben?
Haben Sie überhaupt verstanden, dass Ihre Postings dem höchsten Hierarchen einer katholischen Ostkirche, nämlich seiner Seligkeit Patriarch Svjatoslav Shevtschuk, aber ebenso dem römisch-katholischen Erzbischof von Kiew widersprechen? Das Sie hier das Geschäft Putins und Lukaschenkos betreiben?
Wie viele Menschen in Russland, in Weißrussland und in der Ostukraine müssen noch wegen des wahnsinnigen Traumes Putins, der als ehemaliger Chef des KGB der Sowjetunion nachtrauert, sterben?
Ich würde gerne hören, was Ihnen Papst Johannes Paul II, immerhin Opfer eines Attentats vom KGB bestellt , auf Ihre Geschichtsverfälschung antworten würde? Ich glaube, das würde Ihnen gar nicht gefallen!


3
 
 cooperatorveritatis 12. Juni 2021 
 

Verständnis für russische und weißrussische Regierungen 2/2

Provoziert hat diese der Westen!


5
 
 cooperatorveritatis 12. Juni 2021 
 

Verständnis für russische und weißrussische Regierungen 1/2

Die eine Kirche ist zu nah am Kreml (russ.-orthodox), die andere wahrscheinlich zu sehr am herrschenden Euro-Maidan u. seinen politischen Implikationen (urkrai.- orthodox). Wollen wir hoffen, dass die von @Schlegl gelobte Ökumene in der Ukraine keine westliche Ökumene der Wellness, der abgehobelten Moral und der De-Evangelisierung wird. Ich bin da sehr skeptisch!

Politisch bin ich nach wie vor der Auffassung, dass der Westen (EU, USA, NATO) sich zu Weissrussland und Russland verhält wie Geier, die über einer vermeintlichen Beute kreisen. Ja, es gibt eine gewisse pro-westliche Opposition in diesen Ländern, aber der Westen mischt sich über seine Massen von NGOs, Stiftungen und Thinktanks massiv ein, hypt mit seinem Geld und Know-how künstlich diese Opposition und versucht dort wirklich Regime-Changes umzusetzen, wie auch in der Ukraine und anderen Ländern geschehen und das ist völkerrechtswidrig!Daher habe ich Ver-ständnis für die Gegenmaßnahmen von Russland und Weissrussland.


5
 
 SCHLEGL 12. Juni 2021 
 

@Andrzej123

Schon der heilige Papst Johannes Paul II hat nach dem Ende der Sowjetunion 1989 (-Entsorgung des Kommunismus auf der Müllhalde der Geschichte) darauf hingewiesen, dass das Ende eines menschenverachtenden Systems NICHT den Triumph eines schrankenlosen westlichen laissez-faire-Systems bedeuten kann. Aber wir hier im Westen, werden unsere Politiker zumeist nach 8-10 Jahren durch demokratische Wahlen wieder los, aber Putin...? Das Wesen von Diktatoren wie Putin, Lukaschenko usw. besteht darin, Gesetze zu erzwingen, die ihnen einen Rücktritt ersparen und ihre Diktatur zementieren. Alles unter einer anscheinenden "Demokratie".
Hier im Westen können Sie in Wort und Schrift Regierungsmitglieder angreifen und kritisieren, wenn Sie das in Russland/Weißrussland/China usw. probieren, sind sie zumeist in Lebensgefahr! Das ist der Unterschied!


4
 
 Andrzej123 12. Juni 2021 
 

@Schlegl

Werter Msgr Schlegl,
auf Ihren Kommentar durfte ich mich freuen und musste nicht lange warten.
Allerdings bietet der "Putinismus" westlichen Whistleblowern Asyl (Snowdon) !
Ausserdem zB Eltern, die von skandinavischen "Kinderschutzbehörden" und der ihnen zuarbeitenden Justiz drangsaliert werden.
Dass es Länder gibt, auf die der neototalitäre Westen, der gerade dabei ist die letzten Reste an christlicher Zivilisation zu vernichten, keinen Zugriff hat, ist bzgl dieses Aspekts mE positiv.
(Dies nur als kleine Ergänzung.)


6
 
 SCHLEGL 12. Juni 2021 
 

Was zu erwarten war!

Russland und sein Satellit Weißrussland sind würdige Nachfolger des kommunistischen Erbes der Sowjetunion! Der Putinismus und "Lukaschenkismus" geht nötigenfalls auch über Leichen, das hat der Umgang Putins mit Viktor Navalny, und die Luftpiraterie Lukaschenkos zur Verhaftung eines Dissidenten deutlich gezeigt. Natürlich werden auch gläubige, regimekritische orthodoxe Bischöfe entsorgt, mit dem Segen Kyrills von Moskau!
Vielleicht verstehen jetzt viel mehr Christen des Westens, warum die Ukraine sich so sehr über die Übernahme der orthodoxen Kirche der Ukraine durch das Patriarchat von Konstantinopel gefreut haben!Jedenfalls gibt es gute ökumenische Kontakte zwischen der zu Konstantinopel gehörigen orthodoxen Kirche der Ukraine und der griechisch katholischen, sowie der römisch-katholischen Kirche des Landes.


5
 

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