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Größte katholische Kirche auf der Arabischen Halbinsel wird geweiht

12. Dezember 2021 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
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In Bahrain steht neu die grösste katholische Kirche in der arabischen Welt. Der Schweizer Bischof Paul Hinder weihte sie am Freitag ein.


München (kath.net/ KiN)

Am 10. Dezember wurde die Kathedrale „Unsere Liebe Frau von Arabien“ in Bahrain ihrer Bestimmung übergeben. Damit geht das größte Kirchenbauprojekt auf der Arabischen Halbinsel nach fast sieben Jahren Bauzeit zu Ende. Die Kirche befindet sich in Awali, etwa 23 Kilometer südlich von Manama, der Hauptstadt des Inselstaats Bahrain. Die neue Kathedrale in Form eines Zelts verfügt über 2300 Sitzplätze, zwei Kapellen und Veranstaltungsräume. Auch das 2012 errichtete Apostolische Vikariat für das Nördliche Arabien hat dort seinen Sitz. Das Zentrum kann auch von anderen christlichen Konfessionen genutzt werden.

 

Meilenstein im christlich-muslimischen Dialog

Das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) gehört zu den Unterstützern des neuen Gotteshauses, das auch als Meilenstein im christlich-muslimischen Dialog gilt. Das wird auch dadurch unterstrichen, dass am Tag vor der Kirchweihe der bahrainische König, Scheich Hamad bin Isa Al Chalifa, den neuen Gebäudekomplex eröffnet. König Al Chalifa gehört zu den größten Förderern des Projekts und hat der katholischen Gemeinschaft auch den Baugrund zur Verfügung gestellt. Die kirchliche Weihe an diesem Freitag wird Louis Antonio Kardinal Tagle, Präfekt der Vatikan-Kongregation für die Evangelisierung der Völker, vollziehen.


Die Kathedrale „Unsere Liebe Frau von Arabien“ ist der neue geistliche Mittelpunkt für die christliche Minderheit des Apostolischen Vikariats für das Nördliche Arabien. Das Vikariat umfasst neben Bahrain auch Kuwait, Katar und Saudi-Arabien. Auf der Arabischen Halbinsel leben etwa 2,5 Millionen Katholiken; die meisten von ihnen sind Wanderarbeiter verschiedener Nationen und Kulturen. Ihr geistliches Oberhaupt ist Bischof Paul Hinder, ein gebürtiger Schweizer Kapuziner. Er hat im Mai 2020 zusätzlich zu seinem Amt als Apostolischer Administrator für das Südliche Arabien auch die Verantwortung für die katholischen Gemeinden im Nördlichen Arabien übernommen, nachdem der dortige Administrator, Bischof Camillo Ballin, verstorben war. Ballin war der Motor hinter dem Bauprojekt.

 

Wachsende Zahl von Katholiken auf der Arabischen Halbinsel

„Die neue Kathedrale ist ein wichtiger Schritt in den Beziehungen zwischen Kirche und Staat, und sie zeugt auch von der wachsenden Zahl der Katholiken auf der Arabischen Halbinsel“, erklärte Regina Lynch, Projektdirektorin am Sitz der internationalen Zentrale von „Kirche in Not“ in Königstein im Taunus. „Bisher gab es nur fünf offiziell anerkannte Kirchen für die Gläubigen in einer Region, die fast so groß ist wie Deutschland und Frankreich zusammen.“ In Bahrain, wo etwa 90 000 Katholiken leben, existierten bislang nur eine Kirche in der Hauptstadt Manama und eine Kapelle in einem Vorort. Dort mussten über das Wochenende bislang 25 heilige Messen gefeiert werden, um allen Gläubigen die Teilnahme zu ermöglichen. Die Gottesdienste waren stets überfüllt.

Auch viele Christen verschiedener Riten aus Saudi-Arabien und anderen Ländern kämen nach Bahrain, um dort ihren Glauben zu praktizieren und die Sakramente zu empfangen, erklärte Lynch: „Auf der gesamten arabischen Halbinsel, insbesondere aber in Saudi-Arabien, ist die öffentliche Ausübung des Christentums stark eingeschränkt. Christen können sich nur in ausländischen Botschaften oder Privathäusern treffen. Deshalb ist die neue Kathedrale in Bahrain auch ein wichtiges Hoffnungssignal für die Christen in anderen Ländern der Region.“

 

„Viele Christen leben allein und unter armseligen Umständen“

Für den Leiter des Bauprojekts, Dompfarrer Saji Thomas, ist das neue Gotteshauses „ein Paradebeispiel für religiöse Harmonie und Toleranz und ein großartiges Beispiel für friedliche Koexistenz“, wie er gegenüber „Kirche in Not“ erklärte. Bahrain fährt im Vergleich zu den anderen Staaten der Arabischen Halbinsel einen toleranteren Kurs gegenüber der christlichen Minderheit. Bereits die erste katholische Kirche der Neuzeit war 1939 in Bahrain errichtet worden, auch damals hatte der Emir ein Grundstück zur Verfügung gestellt.

Dennoch sei die Lage der Christen in Bahrain schwierig, erklärte Projektdirektorin Regina Lynch: „Nicht wegen der Regierung, sondern weil sie ihre Heimatländer, ihre Familien und Freunde verlassen haben.“ Die Mitglieder der katholischen Gemeinde in Bahrain stammen nach Angaben des Apostolischen Vikariats vorrangig aus Indien, Pakistan, Sri Lanka, von den Philippinen, aus dem Libanon, Jordanien, aber auch aus afrikanischen und südamerikanischen Staaten. „Viele dieser Migranten leben allein und unter armseligen Umständen“, sagte Lynch. Die Corona-Pandemie und wirtschaftliche Krisen hätten die Situation für viele Menschen noch schlimmer gemacht. „Sie brauchen eine spezielle Begleitung und Fürsorge, sonst gehen sie verloren.“

 

Unterstützen Sie die katholische Gemeinschaft in Bahrain und den Einsatz der Kirche auf der Arabischen Halbinsel mit Ihrer Spende – entweder online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT

LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02

BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Bahrain

 

Bild: Die neue Kathedrale „Unsere Liebe Frau von Arabien“ in Bahrain. © Mattia del Prete Architect MDPA


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Lesermeinungen

 stephanus2 15. Dezember 2021 
 

Sehr nett...

...ich habe längst geantwortet, begründet und argumentiert für meine Ansicht dazu, aber leider,leider wurde mein Post nicht veröffentlicht !Ich habe unter anderem geschrieben,dass ich den islamischen Glauben äußerst gut kenne und mir nicht vorstellen kann, dass gläubige Muslime (in Bahrein ist der Islam Staatsreligion) es wirklich gut mit Christen meinen könnten, da sie damit ihrem Propheten widesprechen würden. (Übrigens auch dann nicht, wenn die von mir untertützte "Kirche in Not" sich dort engagiert hat.) Hat jemand in der Redaktion ein Problem mit dieser Meinung ?


0
 
 Franzfreund 14. Dezember 2021 
 

Man muß den heiligen Geist auch annehmen

@SalvatoreMio ich kann Sie nur ermutigen an den Heiligen Geist zu glauben und ihm zu danken, den anders ist diese Entwicklung nicht zu erklären. Ich habe selbst viele Jahre in den Golfstaaten gelebt und kann Ihnen aus tiefstem Herzen bezeugen, was für ein Wunder das ist. Katholiken aus Kuwait, Katar, Oman, Saudi-Arabien haben endlich ein Gotteshaus in dem sie frei ihren Glauben bezeugen können. Jahrzehnte war dies nur unter großer Gefahr in privaten Häusern möglich. Geistliche aus Deutschland reisten als "Techniker der Deutschen Botschaft" vor Ort in diese Länder ein. Man erhielt nur kurze Meldungen, daß Herr XY am Sonntag seine Versammlung abhält. Gläubige Katholiken werden tagelang reisen, um Eucharestie feiern zu können. Dies ist in trüben Tagen ein wirkliches Zeichen der Hoffnung und jeder Katholik sollte sich darüber freuen.


0
 
 SalvatoreMio 13. Dezember 2021 
 

Schrecklich, wenn man das Vertrauen verliert ...

@stephanus2: schlicht gesagt: seit geraumer Zeit müssen wir kirchlicherseits so viel Unangenehmes verkraften, dass es mich nicht wundert, wenn man nur noch skeptisch ist. Mir ging es nicht ganz anders. Normalerweise würde ich mit @Paddel rufen: Hurrah, Halleluja!


2
 
 Franzfreund 13. Dezember 2021 
 

Was für ein Gnadenzeichen Gottes

Das Gotteshaus ist ein starkes Zeichen der göttlichen Gnade. Die Größe ist angebracht, da Bahrain direkt an Saudi-Arabien liegt wo es keine einzige Kirche gibt, aber tausende gläubiger katholischer Gastarbeiter z.B. aus den Philipinnen.


1
 
 Paddel 13. Dezember 2021 

Das ist eine sehr schöne Nachricht!

Halleluja!


1
 
 MarinaH 12. Dezember 2021 
 

stephanus2

warum? Finden Sie die Kathedrale zu groß? Es wurde berichtet, dass es für 90 000 Katholiken nur EINE weitere Kirche gibt, wo bisher 25 (überfüllte) Gottesdienste gefeiert werden mussten. Das ist auch bei uns eine gängige Größe für eine Bischofskirche.
Schön, dass die Katholiken und auch die Gläubigen anderer Riten, einen würdigen Ort für Gottesdienste und geistliche Veranstaltungen haben. Die Kirche wird sicherlich erheblich mehr genutzt werden, als unsere - oft leerstehenden - Kirchen.


2
 
 stephanus2 12. Dezember 2021 
 

Sorry,

liebe Mitposter, hoffentlich liege ich falsch ..2300 Sitzplätze ? Vielleicht ist diese Kirche irgendwann von jetzt schon Übelwollenden als Eine-Welt-Kirche vorgesehen ?


1
 

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