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St. Pöltner Moraltheologe: Abtreibung keine Hilfe für eine Betroffene

24. Jänner 2013 in Aktuelles, 9 Lesermeinungen
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Josef Spindelböck zur 'Pille danach'-Diskussion: Eine Abtreibung – auch im Sinne einer Nidationshemmung durch eine 'Pille danach' (Levonorgestrel) – ist keine wirkliche Hilfe für eine betroffene Frau


St. Pölten (kath.net)
Ist die 'Pille danach' mit der katholischen Morallehre zu vereinbaren? Diese Frage stellen sich nicht wenige Katholiken nach der Debatte rund um eine Vergewaltigte in Köln. kath.net hat dazu den St. Pöltner Moraltheologen Josef Spindelböck befragt. Dieser äußerte im Gespräch mit kath.net, dass eine Vergewaltigung für eine Frau ein "schlimmes und oft auch traumatisches Ereignis" sei. Betroffenen Frauen dürfe der "nötige menschliche und fachliche Beistand" nicht verweigert werden. "Zugleich gilt es, der Frau zu helfen, im Falle einer Schwangerschaft Ja zu sagen zum Kind, dessen Leben von der Empfängnis an heilig und unverletzlich ist. Eine Abtreibung ist keine wirkliche Hilfe für eine betroffene Frau“, sondern füge dem Unrecht, das die Frau durch eine Vergewaltigung erleiden musste, ein neues Unrecht gegenüber dem Kind durch dessen Tötung hinzu, so Spindelböck. Dies habe in diesem Fall freilich nicht die "situativ überforderte Frau" zu verantworten, "sondern zuerst der Vergewaltiger, welcher die Frau in diese ausweglose Lage gebracht hat", dann aber auch jene, die ihr zu einer Abtreibung rieten oder bei der Durchführung einer solchen mitwirkten. "Da bei einer 'Pille danach' (Levonorgestrel) die Verhinderung der Einnistung einer bereits befruchteten Eizelle in die Gebärmutter der Frau bewirkt werden kann (sog. 'Frühabtreibung'), ist deren Einnahme nicht zu befürworten."


Am Mittwoch hatte sich auch der katholische Moraltheologe Eberhard Schockenhoff zu Wort gemeldet und gegenüber der KNA geäußert, dass bei einer Schwangerschaft nach einer Vergewaltigung eine "extremen Notlage" bestehe und wenn sich die Betroffene für eine Abtreibung entscheide, dies zu akzeptieren sei. "Im Grenzfall der Vergewaltigung sehe ich die Möglichkeit einer berechtigten Ausnahme, weil die Frau eine Art Notwehrrecht hat, die ihr durch Gewalt aufgezwungene Schwangerschaft zu beenden. Die Schuld am Abbruch fällt hier auf den Vergewaltiger zurück, der dann zwei Leben auf seinem Gewissen hat", so Schockenhoff.


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Lesermeinungen

 nobermarsch 25. Jänner 2013 
 

Mir ist es schleierhaft...

wieso Priester, die selbst im Zoelibat/Singleleben... und Nonnenkirche, also ebenfalls Singleleben stehen, sich auf das Thema Abtreibung spezialisieren.
Das ist an sich schon ein Widerspruch an sich selbst.
Natuerlich bin ich fuer das Lebensrecht von noch nicht geborenen Kindern.
Aerzte stehen aber auch in der Pflicht, die Frauen zu beraten, wenn es Probleme mit der Schwangerschaft gibt.
Aufgabe der Kirche kann es sein, ueber soziale Projekte Schwangere Ledige Muetter
mit Beruf, mit Kinderbetreuung, mit Wohnung, mit Kircheneinbindung zu versorgen... und zu begleiten.
Irgendwo im luftleeren Raum haengen zu lassen, reicht nicht aus.
Immerhin werden die Betroffenen Frauen schauen, was eine Nonne, was ein Priester usw... verdient, im Portemonaie monatlich nach Hause traegt.
Das ist keine Theorie, sondern Praxis.
Das ist keine Theorie, sondern Praxis.


1
 
 Josephus 24. Jänner 2013 
 

Treue zur Weisung Gottes

Moraltheologen haben nicht die Aufgabe, die Gebote Gottes neu zu erfinden. Wohl aber ist es ihre Pflicht, diese auf der Grundlage von Schrift und Tradition und in Übereinstimmung mit dem kirchlichen Lehramt auszulegen. Weil eine direkte, d.h. vorsätzlich angezielte Abtreibung immer in sich schlecht ist, gilt dies auch im konkreten Fall. Wenden wir es ins Positive: Wie kann Frauen geholfen werden, mit ihrer schwierigen Situation fertig zu werden und zugleich ihr Kind zu bejahen?

www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/encyclicals/documents/hf_jp-ii_enc_25031995_evangelium-vitae_ge.html


3
 
 willibald reichert 24. Jänner 2013 
 

nomilitis

Es ist schon sehr anmaßend, wie Sie für sich
die Kompetenz über die richtige Beurteilung
der Gefühle einer Frau beanspruchen und
gleichzeitig einem anderen Mann wegen sei-
nes Priesterseins jedoch absprechen. Muß je-
mand, der einen Mörder verstehn will, vor-
her erst einmal kriminell geworden sein?
Ich kann bei Ihnen eine wirklich an den
Fakten orientierte Beurteilung leider nicht
feststellen. Statt dessen bemühen Sie
allgemeine Stereotypen gegen die katholische Sicht des Lebensrechtes und
lassen bewußt oder wegen fehlender
Kenntnis, das Recht des eventuell ge-
zeugten Kindes auf das das Erblicken des
Lichtes der Welt außen vor. Eine Frau fin-
det keinen Frieden, wenn sie der Verge-
waltigung ein neues Unrecht folgen läßt.
Das hieße, den Teufel mit dem Beelzebub
austreiben. In der Bibel heißt es, daß Gott
schon im Mutterleib an uns gedacht hat!
Wer gegen die Geschöpfe handelt, vergeht sich gegen seinen Schöpfer!


2
 
 Josephus 24. Jänner 2013 
 

Hier ein lesenswerter Beitrag zum Thema

www.kathnews.de/warum-die-pille-danach-in-katholischen-krankenhaeusern-nicht-zu-haben-ist


4
 
 nolimitis 24. Jänner 2013 

Ich gebe Umbanda voll umfänglich recht!

Es ist schon sehr anmassend von einem Mann (Geistlichen) zu meinen, er wisse, wie sich eine Frau nach einer Vergewaltigung fühlt und was für die einzelne Frau die richtige Hilfe sei.
Gerade nach so einem Erlebnis hat eine Frau das absolute Recht selbst zu entscheiden, wie sie weiter verfahren will und welche Hilfe für sie angebracht ist.


2
 
 Angelita 24. Jänner 2013 
 

Ihr Denkfehler, Umbanda:

ICH habe nun einmal nicht das Recht über den Verlauf meines Lebens zu bestimmen. Gott stellt mich vor Freuden und Leiden, jedem von uns teilt Er das zu, was in Seinem Plan ist.
Mord macht die Vergewaltigung im Nachhinein sowieso nicht wieder ungeschehen. Schlimm, traumatisch und tragisch - aber dieses Leben ist leider kein Ponyhof.
Verständnis haben wir doch alle, wenn eine Vergewaltigte die Pille danach bzw. mechanische Abtreibung will! Ganz klar! Aber das macht die Tötung eines Unschuldigen nicht richtiger.


3
 
 SpatzInDerHand 24. Jänner 2013 

Liebe Umbanda: Mit Verlaub, und woher wissen SIE

so genau, wieviel Kenntnis vom Leben eine katholischer Geistlicher haben kann und wieviel nicht? Kennen Sie ihn denn persönlich? Oder sitzen Sie gerade genau diesem Vorurteil auf, das Sie bei ihm beklagen?


3
 
 Umbanda 24. Jänner 2013 
 

Mit Verlaub

Woher will ein Geistlicher denn so genau wissen, was einer betroffenen Frau hilft und was nicht? Eine vergewaltigte Frau mußte erst erleben, wie ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit mißachtet wurde und soll anschließend kein Recht haben, selbst zu bestimmen, wie ihr weiteres Leben verläuft?


2
 
 Angelita 24. Jänner 2013 
 

Und ein katholischer Theologe, der das gutheisst,

... hat das Leben dieses Kindes mittelbar ebenso auf dem Gewissen. Er gibt Menschen einen Freibrief dazu, und die verlogene Berufung auf die Kirche.
Im Übrigen sind mir einige Fälle bekannt, in denen die \"Pille danach\" wirkungslos war und die Frauen dennoch schwanger, aber das nur am Rande...


2
 

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