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Gelassen das tun, was aufbaut

17. März 2023 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
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Gegen die Neigung zur Resignation in Krisenzeiten - Ein Beitrag von Christa Meves / Vision2000


Wien (kath.net/http://vision2000.at

In ihrem im Jahr 2000 erschienene Buch Die Bibel antwortet uns in Bildern hat Christa Meves, die große deutsche Psychotherapeutin, auch die Noah-Geschichte aufgegriffen. Im folgenden Beitrag deutet sie diese als Handlungsanweisung für unsere Zeit. Denn beide Perioden, die des Noah und unsere heute, kennzeichnet eine Abkehr von Gott, eine „rücksichtslose Gier und Selbstherrlichkeit“, Maß­losigkeit und Ausbeutung. Was also lehrt uns die Bibel für solche Zeiten?

Was lässt sich gegen unsere heutigen Gefahren an Hilfen vorstellen? Nun, in biblischer Version ist das unstrittig: Wir müssen neben realer Vorsorge versuchen, uns zu verhalten wie der fromme Noah. Welche Voraussetzungen sind dazu nötig? Die Bibel nennt sie uns: Als Erstes ein gottesfürchtiger Mensch zu sein und vorrangig auf das zu hören, was Gott uns vor- und eingibt. Ohne diese Voraussetzung – so belehrt uns die Sintflut-Geschichte – ist alles verloren.

Mancher von Ihnen mag jetzt denken: Ist das nicht unrealis­tisch? Frommes Getue kann es doch nicht heißen. Aber das ist weder hier noch an irgendeiner anderen Stelle mit Frommsein gemeint. Gemeint ist eine nüchterne, realistische Haltung in unserem Alltag. Gemeint ist z. B., nicht unreflektiert selbstsüchtig nur nach eigener Maßgabe zu leben, sondern vor allem Handeln ehrfürchtig zu horchen und hinaufzufragen, um Gottes Willen zu ertasten. Dazu gehört z.B. auch eine angemessene Selbst­ein­schätzung der Menschen statt einer überheblichen Überschätzung, ein Bewusstsein darüber, dass mit unserer menschlichen Macht allein so wenig getan ist, dass wir uns dann wie lächerliche Däumlinge benehmen.


Und wir müssen der eigenen Familie Vorrang geben. Eine solche Haltung macht vor allem Ernst mit dem Gebot von Jesus Christus, zunächst Gott, den Vater, den Schöpfer, ehrfürchtig anzubeten, zu lieben von ganzem Herzen und ganzem Gemüte und dann auch den Nächsten wie sich selbst. Erst ein solches tägliches nachdenkliches Erfragen ist – damals wie heute – in der Lage, die Gefahr nicht zu verdrängen, damit daraus der Impuls entstehen kann, direkte Sicherheitsmaßnahmen gegen den Untergang zu ergreifen. Aber wie sehen solche Maßnahmen aus?

In der Noah-Geschichte wird diesem ja von Gott empfohlen, sich einen wasserfesten Kasten zu bauen. Wenn er ihn so baut, wie Gott ihm das eingibt, wird Noah verheißen, dass er damit keineswegs lediglich allein seine eigene Familie rettet, sondern dass dort für die gesamte Schöpfung in Gestalt einzelner gegengeschlechtlicher Tierpaare Hoffnung auf Zukunft entsteht, indem diese die Katastrophe überleben. Wenn wir Heutigen die Bildersprache in die rational logische Sprache übersetzen, so würde diese Empfehlung heißen: Weite dich nun nicht weiter aus. Lebe nun nicht mehr so unbedenklich nach außen. Schränke dich auf das Wesentliche ein.

Doch du brauchst dir nicht wie Diogenes eine Tonne zu suchen. Nein, wenn du diesen Auftrag verstehst, kann deine Seinsweise sogar noch recht großräumig bleiben. Doch mache dich fest gegen das Gift der geistigen Gefahr, die durch den Frevel der Menschen entstanden ist. Deshalb schon bekam Noah den ausdrücklichen Befehl, die Ritzen seiner Arche sorgfältig zu verschmieren, und das heißt für heute: Lass zerstörerische Medien nicht zu dir vordringen.

Nehmen wir die Sintflut für heute einmal allein als Symbol, dann kann sie auch als das Eindringen des Schädlichen in unsere Seele verstanden werden: als Einflüsterungen z. B. von einem angemaßten Recht auf Lust, vom Recht zu schrankenloser Freiheit, vom Ego-Recht gegen das Recht der anderen. Dazu gehört die Großsünde der Abtreibung ebenso wie die Entfernung der Babys von ihren Müttern. Dazu gehört auch der lieblose Umgang mit den Alten oder auch die Verleugnung des angeborenen Geschlechts.

Schirme deine Seele ab, ruft Gott uns heute zu. In der Noah-Geschichte wird die Realisierung dieser klugen Einschränkung in ausführlichsten Bildern dargestellt und offensichtlich mit Erfolg gekrönt, und das heißt: Rettung der Zukunft durch einen gnädigen Gott. Von dieser Warte her kann uns die Noah-Geschichte aktuelle Erkenntnis vermitteln.

Wenn man sie jetzt in allen Einzelheiten interpretiert (wie das in meinem Buch geschieht), dann wächst uns die Einsicht zu: Es steht uns auch heute keineswegs an, als ein Mensch, der an Gott glaubt, zu resignieren und zu kapitulieren, es ist uns allein gegeben, unseren individuellen Auftrag zu erfüllen, und das heißt im weitesten Sinne: mit unserem Leben fruchtbar zu sein, und das heißt, vorab die Liebe in der Welt zu mehren.

Für den Gläubigen, der so seinen Lebensauftrag zu erfüllen sucht, ist es nicht einmal sinnlos, heute einen Apfelbaum zu pflanzen, selbst wenn er genaue Kenntnisse hätte, dass morgen die Welt untergeht. Dieses schöne Bild – das meist Luther zugeschrieben wird – soll uns die Wahrheit verdeutlichen: Es ist nicht unsere Aufgabe, über den Sinn oder die Sinnlosigkeit des Regierens in unserer Welt zu urteilen. Heute - für uns besonders zutreffend – haben wir persönlich den Auftrag, das in unserem Feld Aufbauende, Gute, Liebevolle in bewusstem Gottgehorsam in individueller Maßgabe zu tun; denn dieses Tun führt von Person zu Person in die Zukunft, weil das „Fortpflanzende“ im weitesten Sinne in sich gut und zukunfts­trächtig ist. Diese Verheißung wird dann im Zentrum der Heiligen Schrift durch die Erlösungstat von Jesus Christus und damit durch die Verheißung des Lebens der Gläubigen jenseits des Todes gekrönt.

So können auch wir Heutigen aus der alten Noah-Geschichte noch die Ermutigung gewinnen, dass es sich lohnt, selbst in der äußersten Gefährdung der Erde ein tatkräftiger, ein die Zukunft vorbereitender Mensch zu bleiben. So können wir uns mit einer Gelassenheit beschenken lassen, der wir in dieser Jahreswende dringend bedürfen.

Auszug aus Meves aktuell Dezember 2022

 


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