Indien: Junge Ordensfrau nach Konversionsvorwürfen in Haft11. Juni 2023 in Chronik, 4 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Hindu-Nationalisten unterbrachen Dankesmesse für Erste Profess und erhoben Beschuldigung einer Aufhetzung sowie der Durchführung einer "Heilungszeremonie".
Neu-Delhi (kath.net/ KAP)
Zu einer "Einschüchterung von Christen" im indischen Bundesstaat Chhattisgarh hat laut Angaben des Portals "Matters India" (Donnerstag) die Verhaftung einer jungen Ordensfrau und von vier Personen ihres Umfelds geführt. Schwester Bibha Kerketta werden von hinduistischen Nationalisten Verstöße gegen das Anti-Konversionsgesetz vorgeworfen. Den Beschuldigungen zufolge hätten sie und ihre Angehörigen eine "Heilungszeremonie" veranstaltet, Hindu-Gottheiten erniedrigt und Bewohner ihres Dorfes aufgehetzt. Von den Betroffenen selbst wird dies zurückgewiesen.
Die inhaftierte Ordensfrau hatte erst kürzlich ihre ersten Gelübde bei der Gemeinschaft "Töchter der Heiligen Anna" abgelegt und befand sich am Dienstag in ihrem Heimatdorf Balachhapar im Bezirk Jashpur, wo eine Dankesmesse in einem Privathaus im engsten Umkreis - mit Verwandten, Freunden und Nachbarn, die den Angaben zufolge allesamt Katholiken gewesen seien - stattfand. Mitten im Gottesdienst stürmten insgesamt 20 Anhänger von Hindu-Gruppen das Haus, begleitet von einem Lokalpolitiker, schlugen die Mutter der Ordensfrau, verhörten sie und zerstörten eine Bibel, einen Kerzenständer und einen Rosenkranz.
Die Polizei sei wenig später eingetroffen, habe die Anwesenden zum Verhör auf die Polizeiwache gebracht und die Ordensfrau, ihre Mutter und drei weitere Personen unter Verweis auf die geltenden Anti-Konversionsgesetze festgenommen. Nur ein Onkel von Sr. Kerketta, der an Sehschwäche leidet, sei gegen Kaution freigekommen. Eine Anhörung über die Gewährung von Kaution der übrigen sei für kommenden Dienstag festgesetzt worden, hieß es.
Gegenüber "Matters India" äußerte sich eine ältere Mitschwester der Inhaftierten unter Wahrung ihrer Anonymität und erklärte, es habe sich bei dem Treffen nur um einen einfachen Gottesdienst gehandelt. "Heilungen" oder Predigten gegen Hinduisten, wie von den Gegnern behauptet, hätten nicht stattgefunden. Die Polizei suche derzeit noch nach weiteren Teilnehmern der Eucharistiefeier, so die Ordensfrau.
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Lesermeinungen | Lemaitre 11. Juni 2023 | | | ... Da Indien pauschal als sicherer Herkunftsstaat definiert werden soll, besteht die Gefahr, dass aufgrund ihrer Religion verfolgte Christen in Zukunft ohne Einzelfallprüfung abgelehnt werden. | 0
| | | Chris2 11. Juni 2023 | | | Klingt wie das Verbot der "Konversionstherapien", das die Homo-Ideologie unter Minister Spahn in Deutschland durch den Bundestag brachte und das verbietet, ausstiegswilligen Homosexuellen professionell zu helfen / sie zu begleiten, denn HS sei angeboren und unabänderlich. Übrigens ein klarer Gegensatz zur Gender-Ideologie, die nichts für vorgegeben hält und jederzeit die freie Wahl von sexueller Orientierung und sogar Geschlecht propagiert.
Zum Glück darf ich Katholik sein. Denn unser Glaube ist logisch und vernünftig... | 4
| | | kleingläubiger 11. Juni 2023 | | |
Nicht nur im Islam gibt es einen brennenden Hass gegen Christen, auch die angeblich so friedvollen Hindus verfolgen Christen auf abscheuliche Weise. Besonders perfide sind dabei Gesetze gegen Konversionen zum Christentum. | 4
| | | Uwe Lay 11. Juni 2023 | | | Intoleranter Polytheismus! Es sei hier an dieses schöne Narrativ erinnert, daß alle monotheistischen Religionen zur Intoleranz neigten, da sie ja um des einen Gottes willen alle anderen Götter verwerfen, die polytheistischen dagegen Horte der Toleranz seien, da die ja in ihren Götterhimmel jeden anderen Gott problemlos integrieren könnten. Und nun bekämpfen polytheistische Hindus die christliche Religion!
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